Triglav Nationalpark: Slowenien Roadtrip
Die erste Station meiner ausgewählten Route zum Triglav Nationalpark führte uns an den malerischen Bleder See. Leider war dieser selbst im Winter sehr belagert und wir konnten innerhalb längerer Zeit leider keinen Parkplatz finden. Wir beschlossen aufgrund der begrenzten Zeit (da die Sonne, um 16.30 Uhr wieder unterging) den See von Station 2: Der Burg Bled aus anzuschauen und auf einen Spaziergang am See zu verzichten. Im Nachhinein bin ich einfach nur ein wenig traurig, dass man im Sommer eben mehr vom Tag haben kann, aber andererseits würde ich jederzeit wieder lieber im Winter ein Land entdecken wollen.
Bleder See und Burg Bled (Blejski Grad)
Unterhalb der Burg von Bled gibt es einen Parkplatz, auf dem wir unseren Aufstieg gestartet haben. Was auch perfekt war, wir mussten eigentlich auf keinem Parkplatz bezahlen, man konnte an den Schildern aber immer sehen, dass es hier mal 5€, da mal 3€ etc. kosten würde (in der Saison). Die Burg haben wir nach einem sehr steilen Aufstieg relativ schnell erreicht. Anders als beim Schloss Ljubljana, über das ich letzte Woche berichtet habe, konnte man hier nicht auf das Burggelände gelangen ohne Eintritt zu bezahlen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren es 11,00€.
Nachdem wir das Kassenhäuschen passiert haben konnten wir uns im Innenhof der Burg umsehen und natürlich als Erstes den umwerfenden Blick auf den Blender See mit seiner hübschen Insel genießen. Die Burg von Bled ist eine der ältesten slowenischen Burgen, sie besteht seit mehr als 1000 Jahren. Das klingt zu verrückt um es begreifen zu können. Man kann sich eine Weile in und um die Burg super beschäftigen, es gibt viel zu sehen. Beispielsweise die Burgdruckerei, hier kann man sich ein schönes Andenken mit alten Druckplatten machen lassen, verschiedene Souvenirs werden verkauft, eine alte Burgschmiede und Museumsräume und ein Weinkeller warten auf euren Besuch. Ein Restaurant und Café laden zum weiteren Verweilen ein.
In Slowenien gibt es viele Imkereien und auch auf der Burg kann man daher beispielsweise Honig von den Burgbienen (Grajskij čebelnjak) käuflich erwerben. In ganz Slowenien findet man oft auch „Bienenboxen“, das sind mobile Bienenhäuser, die man überall wieder findet, wenn man einmal darauf geachtet hat. Eine kleine, wunderschöne Kapelle aus dem 16. Jahrhundert wartet dort auch noch auf euren Besuch. In der ganzen Burg könnt ihr Exponate anschauen, die die Geschichte der Burg Bled von der Bronzezeit bis zur Gegenwart erzählen.
Triglav Nationalpark mit Peričnik Wasserfall im Winter (Slap Peričnik)
Eines der unfassbar schönsten Erlebnisse meines Lebens war der Besuch des Peričnik Wasserfalls im Triglav Nationalpark. Ich bin so froh, dass wir den Triglav Nationalpark noch angefahren hatten, obwohl es schon recht spät war. Ich hatte auch etwas Angst, da wir nicht wussten, wie die Wege durch den Park waren und ob der (tiefergelegte) Audi S3 es hindurch schaffen würde. Zum Glück ging es, aber es gab einige Stellen, an denen wir langsam fahren mussten und auch heftige Schlaglöcher. Wer empfindlich bezüglich Steinschlägen ist, dem rate ich von einem Besuch ab. Mir war aber das Erlebnis in dem Fall wichtiger als eventuelle kleine Schäden durch Kies etc. Zwischendurch sind wir schon am Flusslauf angehalten, da die ganze Natur im Park beziehungsweise im ganzen Land wunderschön ist und man einfach nicht fassen kann, dass diese Farben echt sind.
Aufstieg zum Peričnik Wasserfall im Triglav Nationalpark
Wir haben den Parkplatz zum Aufstieg zum Wasserfall erreicht und sind dem Weg hinauf gefolgt. Der Weg nach oben ist wirklich anstrengend, sehr sogar. Ich empfehle euch auch unbedingt Wanderstiefel oder sehr stabile Schuhe für eure Sicherheit. Wir hatten auch hier Glück, dass kaum Menschen unterwegs waren, ich habe von einigen Bloggern gelesen, dass es im Sommer vor Menschen dort wimmelt. Eine Alptraumvorstellung für mich. Der Ausblick auf den Wasserfall von dort oben ist aber die beste Entschädigung für den Ausblick. Durch die Temperaturen waren überall Eiszapfen zu sehen. Ihr müsst wirklich aufpassen, es war stellenweise sehr glatt und gefährlich, aber dadurch eben auch besonders.
Es gibt noch einen „inoffiziellen“ Weg, der auch so beschildert ist und nicht gewartet wird. Dort oben war auch keine weitere Person außer uns. Ich bin auf dem Weg dahin auch ausgerutscht und sehr schmerzhaft gestürzt, aber ich wollte unbedingt sehen, wie alles von weiter oben aussieht. Daher habe ich mich echt zusammen gerissen.
Unbeschreibliche Aussicht
Es war unbeschreiblich dort oben. Ich habe auch wirklich keine Worte für das, was da oben mit mir passiert ist. Es war Natur, wie ich sie noch nie erlebt und wahrgenommen habe. Ich war demütig, wirklich und ich hatte ein Erlebnis, ein Gefühl, dass ich so noch nie hatte. Ich war glücklich, und zwar überglücklich und freudig, so ein schönes Erlebnis in der Natur haben zu dürfen. Einfach nur mein Freund und ich und die Kraft der Natur gepaart mit einer einmaligen Aussicht auf den winterlichen Peričnik Wasserfall.
Aber ihr wollt sicher sehen, was wir sehen durften:
Am Ende des Tages sind wir noch mit sehnsüchtig erwartetem Schnee und einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt worden.
Habt ihr Lust bekommen den Triglav Nationalpark in Slowenien beziehungsweise Slowenien generell auch zu besuchen?
Ich freue mich auf euer Feedback in den Kommentaren,
Eure Julia
2 Replies to “Triglav Nationalpark: Slowenien Roadtrip”