Slowenienroadtrip: 1. Station: Ljubljana

Slowenienroadtrip: 1. Station: Ljubljana

Unser Slowenienroadtrip war eine eher spontane Entscheidung. Wir wollten seit Jahren über Silvester reisen und andere Länder entdecken, jedoch haben wir es nie geschafft. Eines Morgens beim Frühstück haben wir einfach spontan geschaut, welches Land wir mit dem Auto bereisen können und nicht allzu weit weg ist. Schnell haben wir unsere Nachbarländer ausgeschlossen, da es etwas Neues sein sollte. Nach kurzer Überlegung haben wir Slowenien ausgesucht, der Weg war nahezu der gleiche wie an den Wörthersee. Nur eben ein kleines bisschen weiter. Von uns zuhause waren es genau 707 km, das ist für uns kein Problem und so buchten wir kurzerhand ein Hotel. Nun konnten die Routenplanungen und Vorbereitungen beginnen.

Voraussetzungen für die Einreise nach Slowenien

Aus Deutschland über Österreich nach Slowenien einzureisen ist dank der EU kein Problem. Wir benötigten lediglich jeweils eine Vignette für Österreich und Slowenien. Zusätzlich mussten wir noch jeweils 2 x auf der Hin- und Rückreise die Mautstation für den Tauern- und anschließend für den Karawankentunnel passieren. Es wäre auch ohne die beiden Mautstellen gegangen, allerdings mit einem 200 km Umweg also über 900 km Fahrt. Das ist bei knapp 20,00€ insgesamt für jede Richtung für uns absolut keine Option gewesen. Das war es dann auch schon an Voraussetzungen. Bezüglich der Maut kann man natürlich auch vorab die Videomaut aktivieren, dann entfällt das Bezahlen an den Mautstationen und man kann dann einfach durch fahren. Ich habe aber auch noch nie so viel Verkehr gehabt, dass mich die kurze Unterbrechung gestört hätte.

Spezielle Verkehrsregeln für euren Slowenienroadtrip

  • Die Promillegrenze beträgt 0,5 Promille, aber am Besten ist es sowieso nicht zu trinken, wenn man fährt.
  • Wenn ihr den rückwärts fahrt, müsst ihr die komplette Zeit die Warnblinkanlage aktivieren.
  • Beim Überholen muss geblinkt werden, nicht nur einmal kurz, sondern für die komplette Dauer des Überholvorgangs.
  • Das Abblendlicht muss ständig angeschaltet sein, wir haben hier die automatische Funktion vom S3 deaktiviert.
  • Schulbusse dürfen niemals überholt werden (an Haltestellen)
  • Vignettenpflicht herrscht auf Autobahnen und auf allen blau markierten Straßen.

Wenn man es mal geschafft hat, München hinter sich zu lassen wird es auf der Autobahn langsam etwas gemütlicher. Ich liebe es in Österreich zu fahren, die Straßen sind leerer und die Menschen gleich etwas lockerer, so kommt es mir zumindest immer vor. Ich liebe es, die Berge beim Fahren sehen zu können. Die Grenze zu Slowenien überquert man sogar mitten im Berg sozusagen, wenn man durch den Karawankentunnel fährt.

Slowenienroadtrip: Ankunft im Land

In Slowenien angekommen ist uns direkt aufgefallen, dass das Fahren auch recht entspannt war. Auf der Autobahn sind regelmäßig Pfeile auf der Fahrbahn, um einem zu verdeutlichen, wie der optimale Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sein sollte. Die Geschwindigkeit auf der Autobahn soll 130 km/h nicht überschreiten. Erstaunlicherweise hielten sich viele an das Rechtsfahrgebot, was man in Deutschland auf den Autobahnen so absolut nicht beobachten kann. Auch den Sicherheitsabstand hielten die meisten tatsächlich ein. Viele Hinweisschilder waren entlang der Autobahn angebracht mit dem Hinweis: Don´t drink and drive. Aufgefallen ist mir auch sofort, dass Hinweisschilder zu Sehenswürdigkeiten und Attraktionen auf Slowenisch, meist ohne zusätzliche Englische Hinweise ausgeschildert waren. Die wichtigsten Worte wie Burg, See oder Wasserfall sollte man also vorher lernen.

Radisson Blu Plaza Hotel Ljubljana – die Basisstation für unseren Slowenienroadtrip

Für die Zeit unseres Aufenthalts checkten wir im Radisson Blu Hotel in Ljubljana ein. Ich buche nahezu alle Hotels auf Reisen über Booking.com, da wir hier aufgrund der vielen Buchungen oft besondere Angebote erhalten oder spezielle Deals. Wir haben ein sehr schönes Zimmer im 10. Stock bekommen, von dem aus man die Berge sehen konnte. Das Zimmer hatte einen besonderen „Beobachtungsposten“ am Fenster. Man konnte von dort bequem alles sehen, was draußen vor sich ging. Als Startpunkt haben wir Ljubljana gewählt, weil wir natürlich zum Einen die Hauptstadt Sloweniens erkunden wollten und zum anderen Slowenien ein sehr kleines Land ist und man aus dem recht zentralen Ljubljana überall hinkommt. Das Hotel lag in einer Mischung zwischen Industriegebiet und einem Outlet-Einkaufscenter. Uns war dies vorher klar, aber wenn man einen reinen Citytrip machen möchte oder direkt vom Hotel in der Innenstadt sein möchte, sollte man ein anderes Hotel wählen.

Die Einfahrt in die Hotelgarage war schon ein echtes Abenteuer. Es ging über einen Autoaufzug und nur über diesen Aufzug in die bewachte Garage. So etwas habe ich noch nicht erlebt und ich hatte auch etwas Bedenken. Es hat aber alles wunderbar geklappt. Die Rezeptionistin schien etwas irritiert über unseren langen Aufenthalt von 8 Nächten, aber wir ließen uns nicht irritieren und gingen direkt los die direkte Umgebung zu erkunden.

BTC City – Shoppingparadies

Hauptsächlich gab es hier die vielen Gebäude und Läden von der BTC City, so hieß diese Einkaufsstadt. Es ist tatsächlich eines der größten Shoppingcenter Europas und erinnerte mich eher an eine der riesigen Outlet „Städte“ in Amerika. Dennoch bin und werde ich nie eine Shoppingqueen, und zudem kaufe ich im Urlaub auch nicht so gerne ein (generell) da ich lieber alles erkunden und erforschen möchte. Dennoch haben wir einen Abstecher dorthin gemacht und ich konnte einiges für meinen kleinen Neffen kaufen, ich selbst habe mich mehr zurückgehalten.

Es gibt dort auch einen Street-Food Markt mit vielen verschiedenen Anbietern von hauptsächlichen regionalen Spezialitäten. Wir fanden trotz 2. Weihnachtsfeiertag noch ein kleines Restaurant, in dem wir unsere erste Mahlzeit auf slowenischem Boden zu uns nahmen, zu einem extrem guten Preis. Wir waren bereits überzeugt und gingen dann auch recht bald schlafen, ganz ohne ist die Fahrt dann doch nicht.

Ljubljana Zentrum

Gut gestärkt ging es dann zum ersten Mal in die Innen-/Altstadt von Ljubljana. Wir haben in einem nahe gelegenen Parkhaus geparkt und sind den Rest gelaufen. Es gibt zum Beispiel diese zwei zentralen Parkhäuser: Kongresni trg und Kozolec mit zusammen ca. 1000 Plätzen. Wir hatten jedes Mal Glück und das Parkhaus war sehr leer, sogar oder erst recht an Silvester. Dort war es sogar komplett abgeriegelt, man konnte nur mit dem Parkticket hinein gelangen zum Schutz der Fahrzeuge. Vom Hotel aus wäre die Entfernung auch nur ca. 5 km Luftlinie zu laufen gewesen aber wir wussten noch nicht, wie viel wir in der Stadt zusätzlich noch laufen würden.

Der erste Eindruck hat mir schon sehr gefallen, ich liebe Wasser, Flüsse, Seen. Nichts ist für mich vollkommener, als eine Stadt durch die Wasser fließt und damit verbunden die vielen verschiedenen Brücken, die teilweise unfassbaren Kunstwerken gleichen. An Brücken mangelt es in Ljubljana definitiv nicht. Hier gibt es einzigartige Brückenkonstruktionen, die die bekannte Drachenbrücke (Zmajski most) oder die Dreibrücken (Tromostovje). So etwas habe ich noch nirgends gesehen, eine faszinierende Konstruktion. Im Sommer kann ich mir absolut vorstellen, wie sich hier ganz Ljubljana trifft und am Wasser verweilt.

Der Christkindlmarkt in Ljubljana war sogar noch geöffnet. Die ganze Stadt war noch weihnachtlich schön geschmückt und ganz besonders fand ich auch, dass es viele lokale Stände gab, also z. B. Hotdogs aber auf slowenische Art, mit einem „richtigen“ Brötchen und slowenischer Krainer Wurst. Oder auch ein Hamburger war z. B. Fladenbrot mit Hackfleisch von slowenischen Rindern.

Grüner Markt (Trznica)

Tagsüber findet auf dem großen Marktplatz dort noch der Markt statt. Beinahe ausschließlich regionale Händler bieten dort ihre frische Ware an. Der Markt hat von Dienstag bis Samstag geöffnet, aber auch montags kommen einige Händler.

Die nächsten wunderschönen Brücken über die Ljublanica führten zum großen Prešeren-Platz (Prešernov trg) an dem sich zahlreiche Menschen tummelten und sich von dort in alle Richtungen verteilten.

Tivoli Park

Während einem Slowenienroadtrip ist der Besuch des Tivoli Park ein absolutes Muss. Wir haben die Straßen und Gassen erkundet und der Weg hat uns mehr oder weniger direkt zum Tivoli Park geführt. Der Park ist eine wunderschön angelegte Grünanlage, die übrigens unter Naturschutz steht. Es befindet sich unter anderem ein See (Tivolski ribnik) darin und zwei Schlösschen (Podturnuv und Cekinov grad). Mitten im Park befindet sich eine Art Allee, die eine Art Freilichtmuseum ist und für besondere Fotografien genutzt wird. Von dieser Allee sieht man in eine Richtung das Schloss Tivoli, die andere Richtung zeigt wieder auf den großen Prešernov trg und die Burg Ljubljana. Es war dort eiskalt aber dennoch schön sonnig.

Der Park ist direkt in der Stadt beziehungsweise an die Altstadt angrenzend und sehr groß. Wir haben dort nicht alles besuchen können. Es gibt wohl noch sehr schöne angelegte Gärten zu bestaunen, dies aber vermutlich eher im Frühjahr oder Sommer. Nichtsdestotrotz lohnt sich der Besuch auch im Winter. Man kann auf dem See bei entsprechenden Temperaturen auch Schlittschuh laufen.

Burg Ljubljana (Ljubljanski Grad)

Danach wanderten wir zurück in die Innenstadt und von dort ging es hoch hinaus auf die Burg von Ljubljana (Ljubljanski Grad). Der Weg dahin war doch recht anstrengend aber es hat sich gelohnt. Der Blick vom Berg oben vom Aussichtsturm „Razgledni stoz“ über die ganze Stadt ist wunderschön und entschädigt für das ein oder andere Schnaufen auf dem Weg nach oben. Wer sich das ersparen möchte, kann mit der Standseilbahn „Vzpenjača“ nach oben fahren, aber das fühlt sich dann auch nicht so erarbeitet an.

Den Innenhof der Burg kann man kostenlos besichtigen, genauso wie einige Kellerräume, den Weinkeller und die Burgmauern. Im Hof war sogar auch noch ein kleinerer Weihnachtsmarkt. Im Wunschbrunnen habe ich dann noch meinen Jahreswunsch 2020 abgegeben, mal sehen, was daraus wird. Wie es im Inneren der Burg aussieht, kann ich nicht sagen. Wir haben uns den Eintritt von rund 13€ gespart, da wir im Rahmen von unseren Slowenienroadtrip auch noch die Burg von Bled anschauen wollen und das Predjama Schloss. Ich fand die Atmosphäre dort oben wunderschön aber seht selbst.

Slowenische Speisen während dem Slowenienroadtrip

In Ljubljanas Altstadt haben wir dann noch slowenisch gegessen. Hier sind uns wieder die Preise aufgefallen. Für sehr qualitativ hochwertige Speisen haben wir insgesamt nicht viel Geld ausgegeben, ich fand das Preisniveau auf jeden Fall niedriger als in Deutschland, vor allem, wenn man es direkt mit deutschen touristischen Städten vergleiche.

Ab dem späten Nachmittag entfaltet Ljubljana dann seinen ganzen Charme. Die Menschen sind überall entlang der Ljublanica draußen in Cafés und Bars, Ihnen ist egal, wie kalt es ist und genießen Ihre schöne Hauptstadt. Die Innenstadt ist übrigens verkehrsberuhigt und überwiegend autofrei.

Ljubljana selbst haben wir während unserem Slowenienroadtrip insgesamt drei Mal besucht und auch den Silvester Abend und den Jahresbeginn dort verbracht. Ich empfand es zu jeder Zeit als sehr sicher dort und habe mich immer wohlgefühlt, auch auf den großen Plätzen an denen sich dann doch mehr Leute versammelt hatten. Wir haben auf dem Prešeren-Platz (Prešernov trg) ein professionelles Feuerwerk von der Burg Ljubljana aus abgefeuert betrachten können.

Wir wussten vorab nicht, dass in der Innenstadt keiner eigene Feuerwerkskörper dabei hatte, sondern es eben dieses eine große Feuerwerk gab. Ich finde, das ist ein schöner Kompromiss, ein von Profis organisiertes Feuerwerk statt vieler einzelner, die sich manchen Gefahren vielleicht nicht so bewusst sind. Es gab auf dem Weihnachtsmarkt dann Parties und Glühwein aber die Menschenmasse löste sich recht schnell auf, was sicher aber auch an der eisigen Kälte lag, die uns irgendwann (trotz Taschenwärmer) auch zum Aufgeben gezwungen hat, was aber nicht schlimm war, wir haben im Hotel dann noch die Zeit genossen und haben unseren Trip für den nächsten Tag noch geplant.

Ljubljana Tipps, Webseiten und Apps

Ich fand für die Hauptstadt die Seite Visit Ljubljana zusätzlich zum Reiseführer sehr hilfreich. Hier waren einige aktuelle Tipps zu Veranstaltungen enthalten. Es gibt hierfür auch eine gleichnamige App.

An Apps für Ljubljana kann ich euch noch besonders Tonight empfehlen für aktuelle Events, Spottet by Locals für Insidertipps und TaxiMetro Ljubljana für die besten Preise, wenn ihr das Auto stehen lassen wollt.

Wichtige Begriffe / Wörterbuch für euren eigenen Slowenienroadtrip

  • Hallo : zivjo
  • Danke : hvala
  • Wie komme ich nach…? : kako priem v …?
  • Kein Eingang : ni vhoda
  • Ausgang : izhod
  • Geöffnet : odprto
  • Gefährlich : nevarno
  • Bahnhof : postaja
  • Straße : cesta
  • Markt : trznica
  • Platz / Markt : trg
  • Brücke / Steg : most / brv
  • Wasserfall : slap

Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick geben und euch Lust auf Ljubljana und einen Slowenienroadtrip machen.

Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich freue mich sehr über Feedback, Fragen oder Wünsche.

Eure Julia

3 Replies to “Slowenienroadtrip: 1. Station: Ljubljana”

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