Golf 1 Cabrio – Mein Oldtimer Projekt

Golf 1 Cabrio – Mein Oldtimer Projekt

Den Beitrag über mein Golf 1 Cabrio wollte ich schon viel länger für euch schreiben. Dann kam aber der Winter und während das geliebte Schmuckstück in der Garage steht und auf wärmere Tage hofft erschien es mir unangebracht. Nun werden aber die Tage wieder länger, die Sonne schaut ab und zu vorbei und die Saison geht bald los. Nun ist der ideale Zeitpunkt gekommen euch ein paar Geheimnisse aus unserer Garage zu zeigen. Mein Golf 1 Cabrio musste den Winter aber nicht einsam und alleine verbringen, es hatte sehr gute Gesellschaft. Vielleicht darf ich euch irgendwann mehr über seine Gesellschaft verraten.

Wo habe ich überall nach genau meinem Golf 1 Cabrio gesucht?

Beginnen wir von vorne. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wie ich auf die Idee kam. Die Vorstellung aber noch ein noch ein Auto zu besitzen, ein Cabrio, war auf einmal da und lies mich nicht mehr los. Zudem wollte ich schon eine längere Zeit einen Oldtimer. Was lag also näher als beides zu verknüpfen? Eine Weile lang dachte ich, dass es vielleicht nur ein kurzzeitiger Gedanke ist und ich nur lange genug darüber nachdenken musste um ihn wieder zu verwerfen. Je mehr ich mich aber mit dem Thema beschäftigte, desto mehr bemerkte ich, wie viel Freude es mir bereitet. Nur der Gedanke daran machte mich glücklich, also begann ich intensiver zu suchen.

Meine Kriterien waren nicht allzu umfangreich:

  • Mein Golf 1 Cabrio sollte günstig sein (Es musste auch noch kein Oldtimer sein, ich habe Zeit zu warten)
  • Eigentlich wollte ich gerne eines mit meinem Geburtsjahr (Hat aber leider nicht geklappt)
  • Gerne mit Restaurations- oder Reparaturbedarf (Mein Freund konnte mir hierbei helfen)
  • Am liebsten unter 150.000km (hatte aber auch nicht geklappt)
  • Farbe war auch egal (am liebsten lila aber auch das hat nicht geklappt)
  • Möglichst kein verbastelter Zustand, so original wie möglich (Das hat relativ gut geklappt)

Ich habe bei allen bekannten Online Datenbanken Ausschau gehalten, bei jeglichen Kleinanzeigen, habe jeden Autohändler, den ich kannte, über meine Suche informiert. Ein sehr guter Tipp sind meiner Erfahrung nach entsprechende Gruppen in sozialen Medien. Hier könnt ihr eine eigene Suchanzeige schalten oder erfahrt dort auch schneller über Autos, die zum Verkauf stehen. Teilweise oft bevor auch nur die erste Kleinanzeige veröffentlicht ist.

Meinen Golf habe ich schlussendlich über eine Online Kleinanzeige gefunden. Bevor wir uns auf den Weg zu Besichtigungen gemacht haben, haben mein Freund und ich versucht alles Mögliche an Kriterien vorab auszufragen, damit wir möglichst wenige unnötige Fahrten unternehmen mussten. Natürlich sind die aussichtsreichsten Fahrzeuge auch oft hunderte Kilometer entfernt, da überlegt man dann doch ein paar Mal. Ehrlich gesagt hatten wir mit der Methode großen Erfolg und vor dem tatsächlichen Kauf auch nur eine nicht erfolgreiche Besichtigung.

Meine Tipps zum Young-/Oldtimer-Kauf aus unserer Erfahrung mit dem Golf 1 Cabrio

Ich möchte euch immer offen und transparent gegenüber sein, daher behaupte ich auch nicht, dass ich ein Experte beim Oldtimer Kauf bin. Ich bin sehr froh, dass mein Freund sich im VAG Bereich sehr gut auskennt und ohne ihn oder einen anderen „Experten“ wäre ich sicher nicht auf die Idee gekommen ein solches Fahrzeug zu kaufen. Die Risiken wären viel zu groß gewesen. Deshalb kann ich nur versuchen euch zu erzählen auf was wir besonders geachtet haben und wie wir in unserem Fall erfolgreich waren. Wenn ihr niemanden habt, dann lasst das Wunschfahrzeug auf jeden Fall technisch untersuchen, das kann sonst sehr böse Überraschungen zur Folge haben.

Hilfe für den Oldtimerkauf

  • Versucht objektiv an den Kauf heranzugehen. Fragt euch selbst: Kann ich mir das leisten? Ist die Ersatzteilversorgung in Zukunft problematisch? Habe ich eine trockene, geschlossene Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug? Warum möchte ich dieses Fahrzeug? Denke ich selbst eventuell nur an eine eventuelle Wertsteigerung?
  • Je länger und besser ihr euch im Vorfeld über das Modell informiert, desto weniger kann euch etwas überraschen oder ein Verkäufer euch über den Tisch ziehen. Informiert euch über tatsächliche Marktpreise, lasst euch nicht unter Druck setzen. Überlegt genau, ob das Fahrzeug wirklich ein Schnäppchen oder einfach nur eine „Rostlaube“ ist.
  • Beherzigt wirklich meinen unbedingten Ratschlag: Auf keinen Fall alleine ein solches Fahrzeug zu kaufen. Unbedingt einen Experten mitnehmen und nehmt dessen Rat auch wirklich an, im Idealfall hat er genau mit dem Wunschmodell auch schon Erfahrung zu bekannten Schwachstellen. Diese könnt ihr aber auch vorab selbst herausfinden und zusammen mit ihm auswerten. Solltet ihr niemanden kennen, der euch helfen kann, wendet euch z.B. an den ADAC, hier werden solche Untersuchungen auch angeboten.
  • Speichert euch die Anzeige und jegliche Konversation mit dem Verkäufer ab. Alles was mündlich besprochen wurde muss unbedingt schriftlich in den Kaufvertrag übernommen werden. Nur so seid ihr sicher, dass ihr bei Problemen beweisen könnt, was ausgemacht war. Lasst euch nicht darauf ein, wenn der Käufer keinen schriftlichen Vertrag akzeptiert. Glaubt mir, so ein Fahrzeug wollt ihr nicht haben.
  • Prüft die Personalien des Verkäufers, lasst euch den Personalausweis zeigen, fotografiert ihn ab, kontrolliert die Anschrift auf dem Kaufvertrag und ganz wichtig: Schaut, ob der Verkäufer auch wirklich der Eigentümer des Fahrzeugs ist.
  • Kann die Historie des Fahrzeugs belegt werden? Unterlagen von technischen Reparaturen, Dokumente von Restaurationen, Fotos etc.? Verdächtig ist, wenn der Verkäufer das Fahrzeug noch nicht lange besitzt oder z.B. extrem viele Vorbesitzer vorhanden sind.
  • Sofern es der Meinung eures Experten ein wirkliches Schnäppchen zu sein scheint, könnt ihr zuschlagen. Ich empfehle euch aber zumindest eine Nacht darüber zu schlafen und mit anderen darüber zu sprechen um herauszufinden, ob ihr das Fahrzeug wirklich möchtet, oder ihr euch eventuell unter Druck gesetzt fühlt und deshalb schnell handeln wollt. Wenn ihr Zeit habt und es auch noch alternative Fahrzeuge gibt, könnt ihr versuchen noch etwas zu verhandeln. Seid hier aber nicht unverschämt dem Verkäufer gegenüber. Durch eure Recherchen wisst ihr im Idealfall welche Preisspanne für welches Fahrzeug angemessen ist.
  • Eine Probefahrt sollte euch immer möglich gemacht werden.
  • Bei manchen Versicherungen könnt ihr schon bei Youngtimern ordentlich Geld sparen. Ich habe für mein Cabrio eine entsprechende Beratung bekommen und meine Versicherung hat mir hier ein sehr gutes Angebot gemacht.

Besichtigung und Kauf meines Golf 1 Cabrio

Der Preis war sehr verlockend, die Entfernung stimmte, der Zustand schien für sein Alter absolut in Ordnung. Genau diesen Golf mussten wir kennen lernen und so machten wir schnellstmöglich einen Termin aus.

Vor Ort war relativ schnell klar, dass es unser Golf werden könnte, wenn alles soweit passt. Wir durften eine Probefahrt machen, ich war sehr nervös, weil ich mit älteren Autos bisher keine Erfahrung hatte. Lenken ohne Servolenkung und sonstige elektronische Helfer. Zugegeben, ganz so souverän lief meine erste Fahrt nicht. Ich war nicht sicher, ob ich mich daran gewöhnen würde.

Wie es zur Entscheidung kam

Sein Zustand im ersten Lackleid, sein Motor und auch sonst alles sprach aber für diesen kleinen Wagen. Wir schauten alles an und entschieden uns praktisch vor Ort direkt. Zur Sicherheit für den Verkäufer haben wir ihm eine kleine Anzahlung da gelassen um den Rest dann zuhause zu klären. Aus heutiger Sicher würde ich das mit der Anzahlung auf einem anderen Wege regeln. Jedoch konnten wir uns zum Glück auf den recht jungen Käufer verlassen. Ein paar Tage später war es dann schon soweit, das kleine alte Cabrio durfte bei uns einziehen.

Hier ein paar Bilder in seiner ganzen Pracht:

Was musste gemacht werden?

Der Verkäufer hatte uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Auspuffanlage nicht dicht ist, das hat mein Freund für mich erledigt. Dann war die Tankanzeige nicht richtig, was zum Liegenbleiben auf der Landstraße führte, aber auch das Problem wurde von ihm beseitigt. Ich habe das Cabrio komplett aufbereiten und vor allem Innen reinigen lassen, die Jahre zeigen natürlich Ihre Spuren vor allem an den Sitzen und am Lenkrad. Eben an den Dingen, die am meisten genutzt und benutzt werden. Die Innenausstattung sah danach aber wieder super aus. Es mussten Fußmatten neu besorgt werden, im Großen und Ganzen war es das aber schon. Er bekam neue Felgen spendiert, die Sterne der neuen BBS Felgen wurden in Wagenfarbe veredelt.

Aussicht für mein Golf 1 Cabrio – Was soll damit noch passieren?

Einige optische Macken hat das Cabrio natürlich, auch Kratzer und unschöne Stellen, aber: Kein Rost. Er ist noch in seinem ersten Lackkleid und gerne möchte ich in Zukunft die Macken, kleinen Beulen und Kratzer nachlackieren lassen, aber wenn möglich nur vereinzelt, der Lack am ganzen Fahrzeug ist wirklich super gut erhalten. Die Farbe mag ich auch sehr, sie ist nicht blau, nicht grau, nicht silber sondern immer je nach Lichteinfall irgendetwas dazwischen.

Folgen soll dann noch ein Fahrwerk welches für die H-Zulassung passend ist. Er soll etwas tiefer werden, aber nicht allzu extrem.

Zu guter Letzt soll dann die H-Zulassung folgen und ein paar schöne Treffen, Ausfahrten und sonnige Tage mit ihm.

Habt ihr euch Zweitfahrzeuge oder sogar Oldtimer oder Youngtimer?

Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon, auch Feedback ist sehr willkommen. Wenn ihr mehr für neuere Fahrzeuge zu begeistern seid gefällt euch vielleicht der Artikel über unsere AUDI S3 8V Limousine besser.

Aber egal welches Fahrzeug: Hauptsache euch gefällt es.

Eure Julia

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