Auto gegen Fahrrad: Ein Tausch-Experiment

Auto gegen Fahrrad: Ein Tausch-Experiment

*Werbung* (unbezahlt, Artikel ist im Rahmen der Kampagne #sharetheroad von Ford entstanden)

Was wünsche ich mir selbst von anderen Verkehrsteilnehmern?

Im Rahmen meiner Recherche für den Artikel habe ich mich umgehört und hierzu ein paar Stimmen aus meiner Community gesammelt:

S. Buhl:

Schön wäre es, wenn jeder Autofahrer, der einen Fahrradfahrer überholt, sich so verhalten würde als ob er sein eigenes Kind überholt.
Ich bin privat komplett auf ein E-Bike umgestiegen und bin vorsichtiger geworden, da ich manchmal doch recht fix unterwegs war.“

D. Schlegel:

„Also ich bin Auto-, Rad- und Motorradfahrer. Egal mit was ich fahre, rege ich mich immer über den jeweils anderen Verkehrsteilnehmer auf. Jeder sollte auf den anderen Rücksicht nehmen und an seinem Fahrverhalten arbeiten, dann würde es weniger Unfälle geben. In diesem Sinne, ich werde weiter an mir selbst arbeiten „

A. Bammert:

„Fahre auch Auto, Fahrrad und Motorrad. Mir geht es oft so, dass ich mich über andere Verkehrsteilnehmer aufrege. Ich weiß ja auch wie andere sich über mich in dem Moment aufregen. Rechne aber meist mit Fehlverhalten (Gerade wenn mir ein Verkehrsteilnehmer schon negativ, unsicher oder rücksichtslos auffällt). Den Fußgänger rechne ich ebenfalls dazu. Versuche vorausschauend zu fahren ohne jetzt übervorsichtig zu sein. Gegenseitige Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer (Kinder nicht, da sie die Lage oft noch nicht einschätzen können) und auch nicht auf seinem Recht bestehen (Vorfahrt). Dann würde es bestimmt weniger Unfälle und Gefährdungen geben. Kinder und Personen mit offensichtlichen Gebrechen haben Vorrang – so viel Zeit muss sein.“

Y. Kristof:

Grundsätzlich meide ich als Radfahrer die Straße, so lange es geht. Zum Glück sind bei uns die Radwege abseits der Straße gut ausgebaut. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, fahre ich lieber auf dem Gehweg und riskiere ein Bußgeld. Als Autofahrer bin ich in Bezug auf Radfahrer nicht unbedingt rücksichtsvoller. Ich bin der Meinung, dass Fahrrad fahren auf der Straße egoistisch und zudem sehr gefährlich ist. Ich finde es rücksichtslos in unserer Region mit gut ausgebauten Radwegen parallel zur Straße weiter auf der Straße zu fahren. In der Stadt benutze ich gerne die Spuren für Radfahrer und nehme dort auch speziell mehr Rücksicht.“

Unterwegs in der Rolle als Autofahrerin

Wirklich Gedanken über die verschiedenen Rollen im Straßenverkehr habe ich mir zuvor nicht gemacht. Als leidenschaftliche Autofahrerin habe ich mich hin und wieder – vielleicht auch öfters – über Radfahrer aufgeregt. Was mich dabei vor allem gestört hat: In unserer Gegend gibt es wunderschöne Radwege, viele laufen parallel zur Landstraße durch den Wald, man muss auf meiner Arbeitsstrecke wirklich nicht auf einer sehr stark befahrenen Straße fahren (von einigen Ausnahmen abgesehen). Es gibt Apps mit denen man den besten Weg vorab planen kann. Man kann die Strecken vorher anschauen, daher ist es für mich unbegreiflich wie einige sich bewusst der großen Gefahr als Fahrradfahrer auf einer Landstraße aussetzen. Ich verstehe, dass es im Wald dreckiger ist, aber nehme ich für die Arbeit nicht sowieso Wechselklamotten mit?

Gefahren und Missverständnisse

Was für mich ebenfalls unbegreiflich ist, wenn einige Radfahrer keinen Helm verwenden, wie kann man so verantwortungslos sein? Ich fühle mich als Autofahrerin sehr unwohl, wenn ich einen oder mehrere Radfahrer überholen muss, es geht dabei vor allem um die Verständigung. Bei Autofahrern, wenn sie es richtig machen, gibt es Blinker und Co. bei Radfahrern bin ich manchmal wirlich überfragt: Was möchten Sie von mir, wohin wollen sie weiter fahren, scheren sie vielleicht urplötzlich und ohne Vorwarnung aus? Ich habe, wenn ich Zweiradfahrern begegne, als Autofahrerin immer das Gefühl etwas falsch zu machen, sie oder mich zu gefährden oder ihre Signale falsch zu deuten.

Unterwegs als Radfahrerin: Das Experiment

Und wie sieht es nun aus, wenn die Rollen getauscht werden. Ich und radfahren? Bis vor kurzem war das noch undenkbar. Ich habe radfahren eine lange Zeit gehasst, der Popo tut weh, es ist mega anstrengend und nach der ersten Steigung war ich schon am Ende. Aufgrund der Entfernung von 13km Arbeitsweg und auch, weil ich seit meiner Teenager-Zeit kein Fahrrad mehr hatte, bin ich nie auf die Idee gekommen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

Wie hat sich das geändert?

Das hat sich im letzten Jahr aber geändert. Die Firma, in der ich hauptberuflich arbeite, bietet jedem Mitarbeiter ein Fahrrad Leasing an. So kam es, dass ich mich bei einer Vorführveranstaltung in E-Bikes verliebt habe. Manche sagen, dass es kein richtiges Rad sei, und ja, es wird nicht mit purer Muskelkraft betrieben. Für den Weg zur Arbeit ist es aber perfekt um nicht schweißgebadet und erschöpft dort anzukommen. Für mich auch der ideale Kompromiss für längere Touren, auf die ich früher einfach keine Lust gehabt hätte. Die Liebe ist sozusagen dadurch neu entfacht worden.

Den Arbeitsweg mit dem Rad erleben

In Bezug auf Radwege ist es ja so, dass diese leider nicht direkt vor der Haustüre beginnen und am Ziel enden. Ich habe meinen Arbeitsweg mit einer App vorgeplant und bin ihn dann abgefahren. Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass die App sehr ruhige Nebenstraßen ausgesucht hat, die mich dann zum Radweg geleitet haben. Tatsächlich bin ich dort kaum Autos begegnet und wenn, waren diese vorsichtig und langsam unterwegs. Dennoch gefällt mir das Gefühl, wenn ein Auto an einem als Radfahrer vorbeizieht nicht. Es kommt mir zu nah vor. Zum Glück bin ich sehr schnell am Radweg angelangt und kann von dort den Hauptteil meines Weges im Wald oder betonierten Wegen bestreiten.

Nur ein paarmal muss ich auf dem Weg Straßen überqueren. Auch das macht mir als Radfahrerin keinen besonders großen Spaß, ich finde man kann die Entfernung und Geschwindigeit der Autos sehr schlecht einschätzen. Besonders die ersten paar Mal bin ich gefühlt 10 Minuten an der Straße gestanden, bis ich mich getraut habe sie zu überqueren. Bei den sehr wenigen, aber vorhandenen Etappen, die vorsehen, dass man auf der Straße fährt, bin ich ehrlich gesagt auf dem Gehweg geblieben. Sehr vorsichtig, aber da dachte ich mir, dass ich lieber ein kleines Bußgeld in Kauf nehme als auf einer Hauptverkehrsstraße Rad zu fahren.

Mein Fazit als Radfahrerin

Als absoluten Vorteil habe ich das Vorankommen an sich empfunden, als Radfahrerin musste ich nicht warten, im Stau stehen, oder mich wie sonst über andere Autofahrer und ihr rücksichtsloses Verhalten aufregen. Ich kam völlig entspannt an meiner Arbeitsstelle an und das sogar richtig glücklich. Das morgendliche in die Pedale treten und die frische Waldluft haben da ihre Spuren hinterlassen. In einem Industriegebiet kann man sich die katastrophale Parkplatzsituation vorstellen, somit hatte ich auch diese Sorge weniger. Es gab aber auch ein paar weniger schöne Aspekte: Ohne die schützende Karosserie und zahlreiche elektronischer Helfer und Sicherheitsfeatures im Auto fühle ich mich doch sehr verletzlich und klein auf meinen zwei Rädern. Auch die Geschwindigkeit von 30km/h kommt einem im Auto unfassbar langsam vor, auf dem Rad hingegen ist es für mich fast Wahnsinn.

So langsam dämmerte es mir: Wir müssen für mehr Harmonie im Umgang miteinander auf der Straße sorgen, nur wie? Ich werde in Zukunft sicher mehr Verständnis für Radfahrer auf der Straße aufbringen und Ihnen gegenüber respektvoll und vorsichtig entgegen treten. Was aber können wir alle tun um das Verständnis für die jeweils andere Rolle aufzubringen und das Miteinander für alle sicherer zu machen?

#sharetheroad Kampagne von Ford

Quelle: Ford Deutschland

Ford hat sich Gedanken darüber gemacht, wie das Verständnis zwischen verschiedenen Rollen im Straßenverkehr verbessert werden kann. Damit nicht jeder einzelne ein eigenes Experiment machen muss, hat Ford Videos für euch bereit gestellt. So lernt ihr, wie ihr euch in der Rolle als Autofahrer oder Radfahrer besser verhalten könnt. Hier gelangt ihr zum Video aus der Sicht eines Autofahrers und hier das Video aus der Sicht eines Radfahrers. Ford hat für euch auch wichtige Tipps in einem Dokument zusammen gefasst, schaut es euch an.

Auch wenn es immer weiter entwickelte technische Hilfsmittel gibt, dürfen wir die menschliche Seite und die Empathie für die jeweils andere Rolle nicht verlieren. Das klare Ziel muss ein Miteinander aller am Straßenverkehr teilnehmender Personen sein. So, dass jeder möglichst sicher voran zu kommt- ganz egal mit welchem Verkehrsmittel.

Wie fühlt Ihr euch selbst in verschiedenen Rollen bei der Teilnahme am Straßenverkehr? Habt ihr Tipps, die das Zusammenspiel verbessern können? Was sind eure eigenen Erfahrungen?

Teilt Sie gerne mit uns,

Eure Julia

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