Wie „Arbeit“ materiellen Dingen Wert verleiht – am Beispiel von Felgen

Wie „Arbeit“ materiellen Dingen Wert verleiht – am Beispiel von Felgen

Um welche Felgen und welchen Wert geht es?

Das ist ja heute ein komischer Titel für einen Beitrag, werden manche vielleicht denken.

Und ja, irgendwie habt ihr Recht.

Ich möchte euch heute an diesem sonnigen Samstag ein bisschen in meine Gedankenwelt entführen und euch einen kleinen privaten Einblick gewähren.

Meine Eltern haben mir und meiner Schwester sehr viel beigebracht. Auch als Kinder schon die Tatsache, dass Dinge, für die man selbst gearbeitet hat, einen ganz anderen Wert besitzen, als wenn man sie einfach bekommt ohne etwas dafür tun zu müssen. Hierzu habe ich eine richtig schöne Kindheitserinnerung. Meine Familie war im Enzauenpark in Pforzheim und von meinem “Taschengeld” habe ich mir etwas gekauft, was ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass ich unendlich traurig war, weil ich dachte, dass ich es verloren hatte. Genau die Worte meines Papas habe ich heute noch in den Ohren wenn ich dran denke. Meiner Schwester hat er damals erklärt, dass es etwas ganz anderes ist, wenn man für etwas hart oder lange “arbeiten” oder sparen musste und es dann viel schlimmer ist so etwas zu verlieren.

Und was genau hat das denn nun mit Felgen zu tun?

Dieser Ausflug in meine Kindheit ist mir heute wieder in den Kopf gekommen. Heute war ein schöner und dennoch ein wenig emotionaler Tag. Ich weiß, dass einige mich für verrückt erklären würden, das ist aber egal, denn ich erzähle euch, ja MEINE Gedanken. Ich habe vor einiger Zeit mit der Hilfe meines Freundes wunderschöne und seltene BBS GT Felgen für meinen damaligen BMW gekauft. So weit so gut. Mit seiner Hilfe und der groártigen und so lieben Hilfe von tollen Freunden haben wir diese Felgen komplett restauriert. Wir haben tage- bzw. wochen- und monatelang im Winter daran gearbeitet, bis sie genau so perfekt waren, wie ich sie mir vorgestellt habe.

Ich werde euch bald einen genauen Bericht darüber schreiben, was wir genau gemacht haben und wie sie damals ausgesehen haben.

Jedenfalls konnte ich diese nicht mehr auf meinem AUDI nutzen und musste sie notgedrungen verkaufen.

Dieser Moment war heute.

Einige werden einfach nur die Felgen sehen und denken… Ja und jetzt? Dafür hast du ja Geld bekommen…

Ja das ist richtig, aber das Geld als Austauschwert hat nicht den Wert, den diese Felgen für mich hatten. Es stecken einfach so viel Arbeit und Liebe und Erinnerungen in diesen Felgen. Und genau deshalb denke ich heute an die Worte meines Papas und auch wenn es in einem ganz anderen Zusammenhang ist.

Ich möchte meiner Familie gerne DANKE sagen

Papa hatte einfach Recht und ich bin sehr froh, dass ich so erzogen worden bin. Ich erfreue mich an den kleinen Dingen im Leben und ich weiß, was Arbeit bedeutet, ich bin meiner Familie für alles sehr dankbar.

Ein kleiner Trost ist, dass der neue Besitzer der Felgen sehr freundlich war und die ganze Arbeit wirklich auch zu schätzen wusste, das hat mich auf jeden Fall gefreut und jetzt werde ich mich auf neue Projekte stürzen und euch wie gesagt bald mit der “Anleitung” beglücken.

Erzählt mal, wie es bei euch so ist, hängt ihr auch mehr an Dingen, an und mit denen ihr viel gemacht oder erlebt habt?

Schreibt es gerne in die Kommentare.

Das Foto stammt von Luca Di Blasi

5 Replies to “Wie „Arbeit“ materiellen Dingen Wert verleiht – am Beispiel von Felgen”

  1. Super Artikel und mir geht es ähnlich. Es gibt Dinge, egal wie alt diese sind oder welche Beziehung und Erinnrrung man daran hat… das ist nicht mit dem „effektiven“ Wert zu vergleichen.
    Wie oft krieg ich zu hören „ist doch nur ein alter Golf“ oder „was willst du mit dem alten Motorrad“ (liebevoll nenn ich sie Zicke). Aber das ist halt einfach meht als nur ein altes Auto oder Motorrad für mich 🙂

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